In aller Munde
Essen – sei es die Speise, der Akt des Verspeisens oder der Anlass, an dem man speist – ist schon lange vom profanen Alltagsfaktum zur Religionsfrage, zum Politikum und salonfähigen Lifestyle-Buzzword avanciert. Es ist sprichwörtlich in aller Munde und es gibt kaum einen Bereich des Lebens, der nicht in irgendeiner Form davon berührt und geformt wird. Natalie Borsy beschäftigt sich privat und wissenschaftlich mit Essen. Sie ist einerseits leidenschaftliche Laienköchin und Möchtegern-Gourmet und befasste sich andererseits in ihrer Dissertation am ISEK – Populäre Kulturen (Universität Zürich) mit Kochbüchern, welche auf fiktionalen Welten basierende Rezepte für und oft von Fans sammeln – ein Phänomen, das populäre Romane, Filme, Serien und Computerspiele und das alltagskulturelle Gebrauchsmedium des Kochbuches auf einzigartige Art und Weise vereint. In Natalie Borsys Kolumne «In aller Munde» begegnet man daher nicht nur realweltlichen Gastrokulturen aus ihrem Alltag in der Schweiz, sondern auch fantastischen aus Mittelerde und Tatooine – Betty Bossi und 50 Shades of Chicken gehen in dieser Kolumne Hand in Hand.