Auf dem Prüfstand – Kolonialismus und die Sammlungen Museum der Kulturen
Die etwa 340’000 Objekte des Museum der Kulturen Basel (MKB) stellen eine kritische Provenienzforschung vor grosse Herausforderungen. Die im Projekt durchgeführte Sichtung der Sammlung unter der Perspektive «kolonialer Belastung» zielt auf eine methodische Standardisierung und sondiert zugleich Forschungsfelder der komplexen kolonialen Wege der Objekte: Kriege und Konflikte, Machtpositionen, wirtschaftliche Netzwerke, in-/direkte Kolonialherrschaft, exotisierende Interessen. Gerade aus der spezifischen Situation eines «Kolonialismus ohne Kolonien» ergibt sich die Einsicht, dass die fragliche Sammlung letztlich auf eine Geschichte des europäischen «Nicht-Wissens» verweist. Nur neue empirische Forschungen ermöglichen also ein Nachdenken über konsequente de-koloniale Zugänge.